Im Rahmen des 2. Internationalen ExpertInnentreffes von AMuSE an der Universität in Tartu hatte das Projektteam die Gelegenheit die Situation der Zweisprachigkeit an einer bilingualen Schule in Narva, der drittgrößten Stadt Estlands an der Grenze zu Russland gelegen, in Augenschein zu nehmen und zu diskutieren. Die Schulleitung des zweisprachigen Gymnasiums stellte die Schule vor, in der ca. 460 Schülerinnen aus meist russischsprachigen Familien in den Unterrichtsprachen Estnisch und Russisch ausgebildet werden. Im Anschluss wurde über einige Herausforderungen der Schule diskutiert, wie z.B. die Alphabetisierung der Kinder in estnischer u. russischer Sprache, sowie die Problematik der außerschulischen Verwendung des Estnischen in Narva und Umgebung. Nach der Diskussion am zweisprachigen Gymnasium besuchte die AMuSE Delegation das Narva College, das u.a. auch für die LehrerInnenausbildung zuständig ist. Am College wurde eine Diskussionsrunde abgehalten zum Thema Mehrsprachigkeit in der LehrerInnenausbildung. Fragen zum Verständnis des Begriffes der Mehrsprachigkeit, zu Modellen von Mehrsprachigkeit an Schulen und zur Migration und Mehrsprachigkeit standen dabei im Vordergrund. Es stellte sich heraus, dass Mehrsprachigkeit in der LehrerInnenausbildung vielfach im Sinne von CLIL gelebt wird. Mit einem Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungschancen der Mehrsprachigkeit im estnischen Schul- u. Ausbildungssystem endete die angeregte Diskussion. Nach einem aufschlussreichen Einblick in die Geschichte der Stadt Narva kehrte das AMuSE Team nach Tartu zurück.